Holsteinischer Courier, 31. August 2002

Ein Figaro auf Stimmenfang

Schereika will in den Bundestag - Direkter Draht zum Bürger

Als einziger unabhängiger und parteiloser Bundestags-kandidat für den Wahlkreis Plön/Neumünster stellt sich jetzt Freiseurmeister André Schereika in seinem Wahlkampfbüro im Courier-Haus am Gänsemarkt 1-3 vor. In Berlin will er mit Unterstützung seiner Wähler die gelebte Basis-Demokratie verwirklichen. Schereika will Probleme und Wünsche der Bürger im Wahlkreis aufgreifen und im Bundestag vertreten. „Und es ärgert mich, wenn mir die Menschen dann nicht glauben, dass ich tatsächlich nur für sie, für eine direkte Demokratie kämpfe“, meint er. Ein Wahlprogramm im üblichen Sinne gibt es hier nicht, denn „es ist unserios, Versprechen zu machen, die nicht gehalten werden“, sagt Schereika.

Zudem seien Versprechungen gar nicht nötig, da die Umsetzung der Anliegen der Bürger Politik- und Handlungsgrundlage sei. Um die Ansichten und Problemne der Bürger kennen zu lernen und vertreten zu können, sollen rund zehn „Standpunkte“ in der Stadt verteilt werden. Dies sind briefkastenähnliche Sammelstellen für die rund 100.000 Meinungspostkarten, die verteilt und anschließend ausgewertet werden sollen. Dieser „direkte Draht“ zum Bürger ist Schereika sehr wichtig: „Ihr sagt mir, was ihr wollt, und ich setze es für euch durch.“ Alle sechs Monate will er öffentlich über die Fortschritte und Umsetzungen der Wünsche und Anregungen Rechenschaft ablegen.

Vor vier Monaten überlegte sich der Neumünsteraner, den Sprung in die Politik zu wagen. Die Motivation? „Eine allgemeinen Unzufriedenheit mit der Politik, auch bei anderen Bürgern. Aber wenn man mit einer Situation unzufrieden ist, kann man nur etwas erreichen, wenn man etwas tut“, so der Friseurmeister und fügt nach kurzer Überlegung schmunzelnd hinzu: „Mehr unabhängige Querköpfe wurden der Politik ganz gut tun.“